Sie sind flauschig, süß und sehen dich mit ihren großen Augen erwartungsvoll an: Kätzchen sind echte Herzensbrecher. Wenn du auch von einem kleinen Sonnenschein um den Finger gewickelt wurdest und dir ein Katzenbaby in dein Heim holen möchtest, dann findest du hier Tipps, damit von Anfang an alles gut geht und einer glücklichen Beziehung nichts im Weg steht.
Ehe du dir ein Kitten ins Haus holst, solltest du dir einige Gedanken machen. Denn aus verspielten Kätzchen werden schnell große Katzen. Und das soll jetzt nicht die Warnung sein, dass du für die nächsten 15 bis 20 Jahre (auch bei Katzen steigt die Lebenserwartung stetig) die Verantwortung für ein Tier übernimmst, sondern der Hinweis darauf, dass es je nach Rasse Unterschiede bei erwachsenen Katzen gibt. Möchtest du lieber eine Langhaarkatze, die am liebsten mit ihren Menschen schmust und eher als gemütlich gilt? Oder ist dir die Fellpflege zu viel und du möchtest lieber eine Katze, die pflegeleicht und verspielt bis ins hohe Alter ist? Du solltest dich über den Charakter der Rassen informieren, auch wenn es natürlich auch hier Ausnahmen gibt, die die Regel bestätigen.
Außerdem ist es auch wichtig, dass du abklärst, ob du überhaupt eine Katze halten darfst. In deinem eigenen Haus oder deiner Wohnung ist das natürlich kein Problem, doch leider ist es in Mietimmobilien oft verboten, ein Kitten zu halten. Außerdem solltest du wissen wieviel eine Katze kostet, denn Sie muss fressen und gelegentlich auch zum Tierarzt.
Das Katzenbaby sollte mindestens zwölf Wochen alt sein, ehe es zu dir zieht. Vorher lernt das Kleine von seiner Mutter und im Spiel mit seinen Geschwistern Dinge und Verhaltensweisen, die für sein ganzes Leben wichtig sind. Ein verantwortungsvoller Züchter wird dir nicht früher das Kitten überlassen. Forscher der Universität Helsinki haben sogar herausgefunden, dass Katzenbabys, die länger bei ihrer Mutter sein dürfen, in ihrem späteren Leben freundlicher und selbstbewusster werden. Hier zahlt sich Geduld also aus.
Ein gutes Zeichen, dass das Katzenbaby bereit zum Umzug ist, ist auch, dass seine Mutter es immer häufiger von sich treibt, wenn es sich auf sie legen oder gar noch etwas Muttermilch bekommen möchte.
Lange Zeit galt die Meinung, dass Katzen Einzelgänger seien. Und es gibt Minitiger, die ihren Menschen ganz für sich haben wollen und keine anderen Katzen dulden. Doch das sind eher die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Katzen mögen die Gesellschaft von Artgenossen. Oft entstehen dicke Freundschaften und sie werden zusammen kuscheln und sich gegenseitig das Fell lecken. Immer wieder hört man, dass Katzen noch Wochen und Monate nach ihrem Artgenossen suchen und trauern, wenn er verstorben ist.
Was für die erwachsenen Katzen gilt, gilt für Kitten noch viel mehr. Sie werden von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt und müssen sich plötzlich in fremder Umgebung zurechtfinden. Da ist es gut, wenn schon ein kätzischer Kumpel auf sie wartet. Noch besser ist es, wenn ein Geschwisterpaar zusammen umziehen darf, das die neue Welt entdecken und erobern kann. Sie werden weiterhin miteinander spielen und toben können. Besonders, wenn du oft nicht zuhause bist oder die Kitten in reiner Wohnungshaltung leben, ist es wichtig, dass sie einen Artgenossen haben.
Im Fachhandel gibt es eine breite Auswahl an Futter speziell für Katzenbabys und Katzenkinder. Grundsätzlich ist das gut für deine Kitten geeignet. Du solltest aber sicherheitshalber trotzdem einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Gutes Kittenfutter enthält viel Eiweiß und Vitamine. Auch Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind wichtig für eine gute Entwicklung.
Auch wenn die Meinung immer noch weit verbreitet ist: Kuhmilch vertragen Katzen nicht gut und Kitten können leicht Durchfall davon bekommen. Wenn du deinem Kätzchen etwas Gutes tun möchtest, dann kannst du ihr spezielle Katzenmilch geben. Auch laktosefreie Milch vertragen Katzen besser. Milch solltest du aber als Nahrung für die Kätzchen ansehen. Für den Durst solltest du immer frisches Wasser bereitstehen haben. Manche Katzen trinken mehr, wenn sie aus einem Katzenbrunnen oder einem Miniteich trinken können, den du in einer einfachen Schüssel einrichten kannst.
Das Angebot an Spielzeug für Babykatzen ist fast unerschöpflich. Viele der Angebote sind fast so süß wie das Katzenbaby selbst. Doch du solltest bei der Auswahl nicht nur nach dem Aussehen gehen, sondern auch darauf schauen, dass die Spielsachen für deinen Liebling auch sicher sind. Ganz wichtig ist, dass sich keine Kleinteile lösen können. Aufgeklebte oder angenähte Plastikteile, wie zum Beispiel die Augen einer Spielzeugmaus, reißen leicht ab und können von deinem Minitiger verschluckt werden. Auch Glöckchen und Federn können gefährlich werden. Das Bild einer kleinen Katze, die mit einem Wollknäul spielt, ist weit verbreitet und Katzen finden Wolle wirklich toll. Doch auch das kann für dein Katzenbaby gefährlich werden, denn es kann sich in den Fäden verfangen und verletzen. Du solltest deine Babykatze daher nie alleine mit Wolle spielen lassen.
Sehr beliebt bei Katzenkindern sind Spielzeuge, die mit Baldrian oder Katzenminze gefüllt sind. Auch Futterbälle, die du mit Leckerlis füllen kannst und die sich dein Kitten erarbeiten muss, finden sie prima. Am besten sind Spielsachen aus natürlichen Materialien wie zum Beispiel Sisal.
Wenn ein Kitten bei dir einzieht, dann hast du meist Glück: Eine Katzenmutter zeigt ihren Babys, wie sie ihre Häufchen und ihre Pfützchen verscharren und die Katzentoilette benutzen. Sie werden also meist schon stubenrein sein, wenn sie zu dir kommen. Zumindest dann, wenn sie lange genug bei ihrer Mama waren. Katzen sind sehr reinlich und sie wird es ihrem Katzenbaby beibringen. Dennoch kann leicht ein kleines Unglück passieren, wenn ein oder zwei Kätzchen bei dir einziehen. Schließlich ist das alles sehr aufregend für sie und sie können sich durchaus einmal vor Aufregung in die sprichwörtliche Hose machen. Du solltest sie deshalb in den ersten Tagen genau beobachten. Benutzen sie brav die Toilette oder scharren sie eher in deinen Zimmerpflanzen? Dann ist Eile geboten. Nimm dein kleines Kätzchen und trage es zum Katzenklo. Wenn es dort brav sein Geschäft gemacht hat, musst du es natürlich loben.
Du kannst das Kitten auch nach dem Fressen, Spielen oder Schlafen zum Katzenklo bringen, denn meist muss es dann. Wenn du mit der Hand ein wenig im Streu scharrst, wird dein Minitiger verstehen, dass er sein Geschäft dort machen soll. Wenn das Kitten das brav macht, wird es natürlich wieder gelobt. Wenn das Kleine aber partout nicht auf die Katzentoilette möchte, dann solltest du überprüfen, ob es ihm vielleicht nicht ruhig genug ist. Steht die Toilette zum Beispiel auf dem Flur, durch den ständig jemand läuft, dann kann es nicht in Ruhe sein Geschäft erledigen und es wird sich einen anderen Ort suchen. Auch wenn Futternapf und Toilette zu nahe beieinander stehen, wird sich das Kitten einen anderen Platz suchen, denn eine Katze macht verständlicherweise sein Geschäft nie in der Nähe des Futterplatzes.
Wichtig sind:
Babykatzen sind nicht nur zuckersüß, sie sind auch kleine abenteuerlustige Räuber, die deine Wohnung mit ihrer Neugier erobern werden. Dabei können aber auch viele Gefahren lauern.
Katzenbabys spielen gerne und sie knabbern gerne alles an. Leider machen sie auch vor Stromleitungen nicht halt. Du solltest deshalb alle Kabel in Schächten verstecken. Du solltest deine Zimmerpflanzen darauf überprüfen, ob sie nicht vielleicht für Katzen giftig sein können. Fenster und Balkone solltest du mit entsprechenden Netzen versehen. Besonders gefährlich sind gekippte Fenster. Wenn ein Kitten versucht, durch solch einen Spalt auszubüchsen, kann es abrutschen und unglücklich eingeklemmt werden. Auch für Kippfenster gibt es Netze, besser ist aber, das Fenster nie unbeaufsichtigt gekippt zu lassen oder die Tür zu schließen, damit die kleine Katze nicht ins Zimmer kommt.
Und dann ist es soweit: Du trägst die Transportbox ins Zimmer und öffnest sie. Sicher wird dein neuer Mitbewohner nur zögerlich herauskommen. Selbst wenn sie zu zweit sind, werden sie dem Frieden nur langsam trauen. Wichtig ist, dass sie Zeit und Ruhe haben, um ihr neues Zuhause Schritt für Schritt zu erkunden. Schließlich ist alles neu und sie wissen nicht, ob nicht irgendwo Gefahren lauern. Natürlich ist die Versuchung groß, sie herauszuholen. Und schließlich wollen alle Mitglieder der Familie sie begrüßen und streicheln. Doch das würde die Katzenbabys nur erschrecken und unsicher machen. So schwer es fällt, sie sollten erst ankommen dürfen.
In den ersten Tagen solltest du viel Zeit mit ihnen verbringen. Wenn du berufstätig bist, solltest du Urlaub nehmen. Du musst sie nicht ständig bespaßen, doch ihr solltet die Zeit haben, euch gegenseitig zu beschnuppern. Das ist ein guter Start für viele gemeinsame schöne Jahre.